Kontrolliertes Trinken für die MPU

Was ist kontrolliertes Trinken? Wie setze ich es um und wie kann ich meine MPU damit bestehen?

Besprechen Sie mit einem Experten, ob Sie Ihre MPU ohne Abstinenz bestehen können und kontrolliertes Trinken für eine positive MPU ausreichend ist. Reservieren Sie sich hierzu eine kostenlose Erstberatung. 

Was bedeutet kontrolliertes Trinken für eine MPU?

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen, wie Sie eine MPU bestehen können, ohne Abstinenz nachweisen zu müssen. Erfahren Sie mehr darüber, ob bei Ihnen kontrolliertes Trinken möglich ist.

Kontrolliertes Trinken ist unter bestimmten Umständen eine sinnvolle Alternative zur völligen Alkoholabstinenz. Sowohl beim kontrollierten Trinken als auch bei der Alkoholabstinenz geht es um die zuverlässige Vermeidung von Alkoholkonsum/Trunkenheit im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr. Ziel ist eine zuverlässige Trennung von Alkohol und Autofahren, um die Sicherheit im Straßenverkehr für alle Verkehrsteilnehmer sicherzustellen. In sehr vielen Fällen ist eine Alkoholabstinenz für eine positive Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) nicht erforderlich.

KONTROLLIERTES TRINKEN FÜR DIE MPU

Kontrolliertes Trinken oder Alkoholabstinenz? Welche Faktoren entscheiden darüber?

Kontrolliertes Trinken für die MPU JA oder NEIN? Diese Entscheidung ist von entscheidender Bedeutung für eine positive MPU. Ob ein kontrollierter Alkoholkonsum für sie in Frage kommt oder Alkoholabstinenz zwingend erforderlich ist, hängt von einigen Faktoren ab. Eine zuverlässige Einschätzung ist erst nach Betrachtung des individuellen Einzelfalls möglich. Häufig ist eine absolut eindeutige Aussage jedoch leider nicht möglich, da es einen gewissen Ermessensspielraum gibt, den die Gutachter nutzen können. In Grenzfällen empfiehlt sich dann ein strikter Alkoholverzicht. Daher ist es wichtig, dass Sie sich rechtzeitig umfassend informieren, weil gegebenenfalls Abstinenznachweise von 6 oder 12 Monaten erforderlich sind. Weitere Informationen finden Sie auch unter Diagnostische Einordnung Alkohol,  Abstinenz verkürzen und unter MPU ohne Abstinenznachweis. Gerne können wir Ihren Einzelfall in einer kostenlosen Erstberatung gemeinsam betrachten. Termine sind online verfügbar und sofort buchbar. 

Um genauer abschätzen zu können, ob Abstinenz erforderlich ist, sind folgende Informationen wichtig.

 

1. Der Promillewert

Es gibt keine absolut verbindliche Promillegrenze, sondern nur einen groben Richtwert: Ab ungefähr 2 ‰ BAK kann von einem kontrollierten Alkoholkonsum abgeraten werden.

2. Das Alter

Einem jüngeren Menschen traut der MPU-Gutachter i. d. R. noch deutlich mehr Veränderungs­potenzial zu, weil sich in diesem Lebensabschnitt meistens noch viel verändert (Beruf, Ausbildung, Familiengründung usw.). Die Chancen für kontrolliertes Trinken sind in diesem Fall höher. 

Der durchschnittliche 50-Jährige lebt hingegen i. d. R. in recht eingefahrenen und verfestigten Mustern. Vor diesem Hintergrund spielen Gewohnheiten und Routine in diesem Lebensalter oft eine wesentlich bedeutsamere Rolle. Statistische Studien belegen, dass mit zunehmendem Lebensalter der Umgang mit Alkohol meistens recht verfestigt ist und schon seit vielen Jahren so praktiziert wird. Ein Umstieg auf kontrollierten Alkoholkonsum ist deshalb eine eher ungewisse Angelegenheit und deutlich schwieriger als bei jüngeren Betroffenen. Ausnahmsloser Alkoholverzicht ist daher die erfolgversprechendere Alternative.

3. Die Uhrzeit und der Wochentag

Diese Informationen werden als sehr bedeutsame Indikatoren angesehen, inwieweit Alkohol möglicherweise bereits ein wesentlicher Bestandteil in Ihrem Leben ist. Wer am Wochenende viel Alkohol konsumiert, muss deswegen noch lange keine Probleme bei der Arbeit oder in anderen Lebensbereichen haben. 

 

Wer allerdings schon tagsüber und/oder unter der Woche alkoholisiert im Straßenverkehr aufgefallen ist, wird sehr wahrscheinlich auch bspw. seine beruflichen Verpflichtungen nicht mehr zu hundert Prozent erfüllt haben können oder alkoholbedingte Probleme in anderen Lebensbereichen haben. Das wäre dann ein eindeutiger Hinweis auf eine fortgeschrittene Alkohol­problematik. Kontrolliertes Trinken wäre dann definitiv nicht mehr möglich.

4. Bin ich Wiederholungstäter?

Wer bereits einmal mit Alkohol im Straßenverkehr aufgefallen ist, ist Wiederholungs­täter. Er oder Sie hat offensichtlich aus der Vorgeschichte nicht ausreichend gelernt. Kontrolliertes Trinken scheint möglicherweise eine Überforderung darzustellen. Deshalb ist in solchen Fällen meistens ein ausnahmsloser Alkoholverzicht für ein positives MPU-Gutachten erforderlich.

 

Anhand dieser 4 Kriterien können Sie bereits recht zuverlässig abschätzen, wo Sie in etwa stehen und ob bei Ihnen kontrolliertes Trinken noch akzeptiert werden kann. Es sei noch einmal hervorzuheben, dass die Entscheidung nicht immer eindeutig und zu hundert Prozent getroffen werden kann. Das Gesamtbild ist von großer Bedeutung. Je mehr ungünstige Merkmale auf Sie zutreffen, umso wahrscheinlicher ist kontrolliertes Trinken für Sie nicht mehr erfolgversprechend bzw. nicht mehr geeignet. 

 

Wenn Sie sich für Abstinenz entscheiden, sind dafür ganz verbindlich geregelte Abstinenznachweise nötig (nach den CTU-Kriterien; 4 Urinproben für 6 Monate oder 6 Urinproben für 12 Monate; Alternativ hierzu sind auch Haaranalyse alle 3 Monate möglich). Zwischen dem Ende der Abstinenz­nachweise und dem Termin Ihrer MPU dürfen maximal 4 Monate liegen. Eine Lücke muss jedoch plausibel erklärt werden. 

Eine sehr hilfreiche App http://www.trinktagebuch.org/ für die Einschätzung Ihres Alkoholkonsums. Mit dieser App können Sie ein Trinktagebuch führen und überprüfen, ob sich Ihr Alkoholkonsum im Normbereich befindet. Vergleichen Sie Ihren Konsum ganz einfach mit offiziellen Grenzwerten. Mit der Nutzung des Trinktagebuchs können Sie riskanten Alkoholkonsum besser vermeiden. Sie erhalten ferner Anregungen und Tipps, die Ihnen helfen können, weniger Alkohol zu trinken.

Kontrolliertes Trinken mit Plan: Tipps, die Sie beim kontrollierten Trinken berücksichtigen sollten

Kontrolliertes Trinken (KT) bezeichnet ein Konsumverhalten, bei dem die Person die Freiheit behält, in vorher definierten Situationen in einem vorher festgelegten Ausmaß zu trinken (Festlegung eines Trinkplans und von Trinkregeln einschließlich Trinkmenge und Rahmenbedingungen wie Ort und Zeit). Es ist sinnvoll, sich in einem solchen Konsumplan 3 Ziele pro Woche zu setzen:

Kontrolliertes Trinken - MPU

Die Zahl der alkoholfreien Tage

Kontrolliertes Trinken - MPU

Maximale konsumierte Menge an trinkenden Tagen

Kontrolliertes Trinken - MPU

Höchster Gesamtkonsum pro Woche

Weitere Tipps für kontrolliertes Trinken mit Plan:
  • Trinken Sie nur zu geplanten und besonderen Anlässen. 
  • Legen Sie fest, wie oft Sie im Monat maximal kontrolliert trinken möchten.
  • Der Blutalkoholwert von 0,3 Promille sollte nicht überschritten werden. Sie müssen sich immer unter Kontrolle haben. 
  • Kontrolliertes Trinken – wie viel trinken? Legen Sie die maximale Anzahl von Getränken ganz konkret fest, die Sie bei einer Feier trinken möchten (beispielsweise maximal 2 Bier zu je 0,33 l).
  • Bei geplanten Trinkanlässen nie mit dem Auto ankommen.
  • Planen Sie die Hin- und Rückfahrt im Voraus, nehmen Sie für Eventualitäten Taxigeld mit oder installieren Sie sich vorher eine TAXI-App oder UBER. 

Kontrolliertes Trinken - Erfahrungen in der MPU

Kontrolliertes Trinken - Erfahrungen in der MPU

Wenn Sie in die A3 fallen und kontrolliertes Trinken möglich ist, Sie konsequent moderat mit festen Regeln trinken und das über einen mehrmonatigen Zeitraum, werden Sie Ihre MPU bestehen. Die Erfahrungen sind sehr positiv. Beim kontrollieren Trinken gibt es keine Nachweise, wie beim vollständigen Verzicht auf Alkohol. Sie müssen den Gutachter jedoch glaubhaft und nachvollziehbar darlegen, dass Sie moderat trinken. Die Leberwerte dürfen auch nicht erhöht sein (GOT, GPT, GGT)). Wenn der Gutachter Zweifel hat, dass Sie kontrolliertes Trinken erfolgreich und konsequent umsetzen, wird er eine Haaranalyse anfordern, mit der ein moderater Konsum nachgewiesen oder widerlegt werden kann. Wenn Sie sich für kontrolliertes Trinken entscheiden, dürfen Sie nicht schummeln, denn der Gutachter könnte es über eine Haarprobe herausbekommen und dann wird Ihre MPU garantiert negativ.

 

Kontrolliertes Trinken - Erfahrungen

Die Erfahrung zeigt, dass in vielen Fällen kontrolliertes Trinken eine sinnvolle Alternative zur Alkoholabstinenz ist. Es hat sich jedoch auch immer wieder gezeigt, dass kontrolliertes Trinken kein Selbstläufer ist und es auch zu Rückfällen in ein altes Trinkmuster kommen kann. Klären Sie Ihren Einzelfall in einer kostenlosen MPU-Erstberatung mit einem unserer Verkehrspsychologen. Termine sind online verfügbar und sofort buchbar. Weitere Informationen zu unserer Vorbereitung und den Voraussetzungen einer positiven MPU finden Sie auch unter MPU-Beratung.

MPU-Fragen und Antworten Alkohol

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MPU-Gutachter Gunnar Hoyer
MPU-Expertin Katja Langer
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MPU-Gutachter Gunnar Hoyer

Gunnar Hoyer
Geschäftsführer und Verkehrspsychologe

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