MPU ohne Abstinenznachweis

MPU ohne Abstinenznachweis – So klappt´s auch ohne Abstinenz

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Gunnar Hoyer (Verkehrspsychologe und ehemaliger MPU-Gutachter und Gründer der MPU-Akademie)

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Es kann eine Vielzahl von Gründen geben, weshalb man den Führerschein entzogen bekommen kann. Sollte ein Entzug aufgrund von Alkohol oder Drogen am Steuer erfolgen, muss man anschließend praktisch immer zur MPU und in vielen Fällen einen Abstinenznachweis erbringen. Aber gibt es auch in diesen Fällen die Möglichkeit, eine MPU ohne Abstinenznachweis zu bestehen? Ja, Sie können in vielen Fällen eine Drogen- oder Alkohol-MPU ohne Abstinenz bestehen. Wir erklären Ihnen alles rund um das Thema MPU und gehen danach spezifisch darauf ein, welche Optionen Sie haben, die MPU ohne jegliche Abstinenznachweise bestehen zu können.

Es kann viele Gründe dafür geben, dass man den Führerschein verliert. Oft sind das 8 Punkte in Flensburg, die man über die Zeit ansammelt, aber Alkohol oder Drogen am Steuer gehören ebenfalls dazu. Bei einer MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) prüft ein Psychologe, ob Sie das Fehlverhalten eingesehen und geändert haben, damit Sie auch wirklich keine Gefahr mehr im Straßenverkehr sind.

Haben Sie Ihren Führerschein aufgrund von Alkohol oder Drogen am Steuer verloren, müssen Sie praktisch immer eine MPU bestehen. Sonst haben Sie keine Chance darauf, Ihren Führerschein auch nach Ablauf der Sperrfrist wiederzubekommen. Der Gutachter entscheidet dann am Tag der MPU, ob Sie einen Abstinenznachweis von 0, 6, 12 oder 15 Monaten erbringen müssen oder nicht. Im Anschluss an seine MPU kann man seine Abstinenzbelege nicht erbringen. 

Am Tag der MPU muss das Kontrollprogramm der Abstinenz bereits erfolgreich abgeschlossen sein. Weder die Führerscheinstelle noch das Gericht teilen Ihnen mit, ob Sie Abstinenzbelege benötigen oder nicht. Daher ist es wichtig, dass Sie sich rechtzeitig – am besten direkt nach dem Delikt – ausführlich informieren und Ihren Einzelfall mit einem Verkehrspsychologen besprechen, damit gegebenenfalls ein Kontrollprogramm begonnen werden kann.

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Wann ist die MPU mit oder ohne Abstinenznachweis?

Ob man einen Abstinenznachweis für die MPU braucht, hängt im Wesentlichen von der Art des Vergehens ab. Hat man 8 Punkte in Flensburg mithilfe vieler kleiner und größerer Vergehen angesammelt, braucht man in der Regel auch eine MPU (Punkte MPU), was viele zunächst gar nicht wissen. Doch wenn die Behörden in einem solchen Fall eine MPU anordnen, benötigen Sie zumindest keinen Abstinenznachweis.

Hat man hingegen seinen Führerschein aufgrund von Alkohol (Alkohol MPU) oder Drogen (Drogen MPU) am Steuer verloren, benötigt man in vielen Fällen (bei Drogen fast immer) einen Nachweis von Abstinenz, um die MPU zu bestehen.

Dabei prüft man meistens über einen Zeitraum von 6 bis 15 Monaten mittels Urinscreening oder Haaranalysen, ob die Abstinenz von Alkohol oder Drogen eingehalten wurde. Ein Abstinenzkontrollprogramm muss bei einem anerkannten Labor wie z. B. Synlab absolviert werden. Je nachdem, auf welche Art man prüft, sind das zwischen zwei bis acht Kontrollen, die man absolvieren muss. Deswegen stellen sich viele die Frage: Gibt es auch Möglichkeiten, die MPU ohne Abstinenznachweis zu bestehen? Ja, die gibt es und wir erklären sie im nächsten Abschnitt etwas genauer.

Wann ist eine MPU ohne Abstinenznachweis möglich - Bei Alkohol oder Drogen?

Wenn Sie also den Führerschein abgeben mussten, zum Beispiel aufgrund von Alkohol oder Drogen am Steuer, dann müssen Sie nicht immer einen Abstinenznachweis erbringen. 

Kontrolliertes Trinken statt Abstinenz

Wer auf Alkohol als Genussmittel nicht verzichten möchte und aufgrund seines bisherigen Alkoholkonsums auch nicht muss, braucht keinen Abstinenznachweis und kann auf das kontrollierte Trinken setzen. Dabei zeigt man, dass man Alkohol eher selten, verantwortungsvoll und nach Plan trinkt. Demnach sollte es also keine weiteren Vergehen durch Alkohol am Steuer mehr geben.

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Möchte man also diesen Weg gehen, sollte man eine verkehrspsychologische Beratung in Anspruch nehmen, die während des Prozesses des kontrollierten Trinkens begleitet. Während der Aufarbeitung werden Sie dabei unterstützt, das Verhältnis und den Konsum von Alkohol zu normalisieren. Wer genug Selbstkontrolle und erfolgversprechende Strategien vorweisen kann, für den kann also auch das kontrollierte Trinken eine Option sein – vielleicht sogar die bessere Option. 

Zudem gibt es einige Faktoren, die beeinflussen können, ob ein Nachweis durch kontrolliertes Trinken überhaupt möglich ist. Wurden Sie mit weit über 2,0 Promille erwischt, sinken Ihre Chancen. Auch Ihr Alter und der Zeitpunkt, an dem sie kontrolliert wurden, spielen eine Rolle. Wenn man älter ist und an einem normalen Wochentag gegen 13 Uhr erwischt worden ist, deutet das vielleicht auf tiefgreifendes Problem hin. Der entscheidende Faktor ist daher ihre gesamte Vorgeschichte mit Alkohol. Je mehr und intensiver Sie in der Vergangenheit getrunken wurde, desto unwahrscheinlicher ist die Option, kontrolliertes Trinken.

Ebenso gilt das für Wiederholungstäter, für diese sinken auch die Chancen ohne Abstinenz. 

 

Wie genau sieht kontrolliertes Trinken im Alltag aus?

 

Doch was genau heißt kontrolliertes Trinken im Alltag und worauf muss man achten? Wie der Name schon andeutet, geht es darum zu zeigen, dass man stets Kontrolle über das Trinken hat. Sie kontrollieren und genießen Alkohol bewusst in Maßen – nicht andersrum.

Zusammengefasst bedeutet das:

  • Trinken Sie nur zu geplanten und besonderen Anlässen, dabei geben Sie vorab vor, wie oft Sie im Monat maximal trinken möchten.
  • Bleiben Sie stets unter 0,3 Promille, das bedeutet auch, eine bestimmte Anzahl an Getränken konkret festzulegen, z. B. zwei Bier mit 0,33 Liter.
  • Reisen Sie zu den geplanten Trinkanlässen niemals mit Ihrem Auto an, sondern planen Sie Ihre Rückfahrt mit dem ÖPNV oder einem Taxi.
  • Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich auch, dass spontanes und übermäßiges Trinken absolut tabu sind.

Der Weg vom kontrollierten Trinken ist mitunter komplizierter als ein Abstinenznachweis. Eine gute Erstberatung, Vorbereitung und psychologische Begleitung durch das gesamte Programm sind essenziell, um die MPU auch ohne Abstinenznachweis bestehen zu können.

Drogen MPU ohne Abstinenznachweis

Drogen führen in der Regel immer dazu, dass ein Abstinenznachweis vorzulegen ist. Doch bei Drogen mit einer geringeren Suchtpotenz gibt es auch Ausnahmen, wie zum Beispiel bei Cannabis. Wenn man glaubhaft darlegen kann, dass der Konsum nur sehr gelegentlich Genuss war, dann bestehen auch hier Chancen, die MPU ohne Abstinenznachweis machen zu können. Die Entscheidung dafür liegt aber bei der jeweiligen MPU-Stelle und wird je nach Einzelfall gefällt. Es handelt sich hierbei um die sog. Hypothese D4. Gerne klären wir Ihre Fragen in einer kostenlosen Erstberatung und wir prüfen, ob Sie Ihre Cannabis MPU ohne Abstinenznachweis bestehen können. 

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Fazit: MPU ohne Abstinenznachweis mit der richtigen Vorbereitung auch bei Alkohol oder Drogen

Eine MPU ist sehr stressig und aufwändig, besonders wenn noch ein Abstinenznachweis hinzukommt. Mit der optimalen MPU-Beratung schafft man es aber, die MPU erfolgreich zu meistern. Unter bestimmten Umständen kann man dabei sogar auf den geforderten Abstinenznachweis verzichten. Voraussetzung ist jedoch, dass man sein Leben stets unter Kontrolle hat und das auch nachweisen kann.

Zum Autor:
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Gunnar Hoyer (Verkehrspsychologe und ehemaliger MPU-Gutachter und Gründer der MPU-Akademie)

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Gunnar Hoyer
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