MPU Fahrerflucht

MPU bei Fahrerflucht

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Kurz zusammengefasst:

  • Fahrerflucht ist eine Straftat (§142 StGB) mit Geldstrafe, Punkten, Fahrverbot oder Freiheitsstrafe.
  • Eine MPU wird nicht automatisch angeordnet; ausschlaggebend sind Schadenshöhe, Personenschaden und Vorgeschichte.
  • Schon kleine Kratzer gelten als Unfall; ein Zettel an der Scheibe ersetzt keine Meldung.
  • Richtiges Verhalten (warten, Polizei informieren, zeitnahe Meldung) hilft, Führerscheinentzug und MPU zu vermeiden.

Ist bei Fahrerflucht immer eine MPU fällig?

Eine MPU nach Fahrerflucht ist nicht automatisch vorgeschrieben. Sie wird angeordnet, wenn die Führerscheinstelle Zweifel an der Fahreignung hat. Besonders bei hohen Sachschäden ab etwa 1.200 € oder bei Personenschäden droht neben Strafe auch ein Entzug der Fahrerlaubnis mit anschließender Straftaten-MPU. Andere häufige Anlässe sind eine Alkohol-MPU, eine Drogen-MPU oder eine Punkte-MPU.

Was gilt rechtlich als Fahrerflucht?

Fahrerflucht bedeutet, den Unfallort zu verlassen, ohne die Feststellung der eigenen Personalien zu ermöglichen. Wer sofort zur Polizei geht und den Unfall meldet, begeht keine Fahrerflucht. Bei kleinen Schäden kann das Gericht sogar von einer Strafe absehen, wenn die Meldung innerhalb von 24 Stunden erfolgt. Ein Zettel an der Windschutzscheibe genügt jedoch nicht und erfüllt nicht die gesetzlichen Vorgaben.

Was ist der Unterschied zwischen Fahrverbot und Führerscheinentzug?

Ein Fahrverbot dauert zwischen einem und sechs Monaten. Danach erhält man den Führerschein automatisch zurück. Ein Führerscheinentzug bedeutet mindestens sechs Monate bis zu fünf Jahre ohne Fahrerlaubnis; für die Neuerteilung ist ein Antrag notwendig, oft mit der Auflage, eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung zu bestehen. Für die Vorbereitung lohnt ein Blick auf den MPU-Ablauf, die MPU-Fragen und die Begutachtungsleitlinien.

Was zählt überhaupt als Unfall?

Schon kleinste Kratzer gelten rechtlich als Unfall – auch wenn der Schaden nur wenige Euro beträgt. Jeder Beteiligte ist verpflichtet, am Unfallort zu bleiben und seine Daten bereitzustellen. Auch als Halter oder Beifahrer können Sie als Unfallbeteiligter gelten.

Wie lange sollten Sie am Unfallort warten?

Es gibt keine exakten Vorgaben. In der Praxis gilt: Auf einem Supermarktparkplatz ist etwa eine Stunde angemessen, auf einer abgelegenen Landstraße bei Nacht genügen oft 30 Minuten. Wer den Ort aus zwingenden Gründen verlassen muss, sollte die Polizei sofort verständigen und den Unfall nachmelden.

Wann droht eine MPU wegen Fahrerflucht?

Ob eine MPU angeordnet wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Schadenshöhe, möglichen Personenschäden, früheren Verstößen im Straßenverkehr, dem Verhalten am Unfallort sowie einer nachträglichen Meldung bei der Polizei. Je schwerer der Vorfall, desto eher wird eine MPU verpflichtend. Statistisch zeigt die MPU-Durchfallquote, dass eine gute Vorbereitung entscheidend ist.

Warum wird eine MPU nach Fahrerflucht angeordnet?

Eine MPU nach Fahrerflucht hat mehrere Gründe: Zum einen stellt Fahrerflucht die charakterliche Eignung infrage, da sie auf mangelnde Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein hinweist. Zum anderen handelt es sich um einen Straftatbestand, der eine medizinisch-psychologische Untersuchung als Maßnahme zur Verhaltensänderung rechtfertigt. Ziel ist es außerdem, eine grundlegende Verhaltensänderung anzustoßen, sodass Betroffene ihr Fehlverhalten reflektieren und in Zukunft verantwortungsbewusster handeln.

Wie vermeiden Sie eine MPU nach Fahrerflucht?

Das richtige Verhalten ist entscheidend: so lange warten, bis eine Feststellung möglich ist, die Polizei informieren und notfalls den Unfall zeitnah nachmelden. Wer aktiv kooperiert, verbessert die Chancen deutlich, dass keine MPU verhängt wird. Sollte sie dennoch angeordnet werden, empfiehlt sich eine frühzeitige MPU-Beratung durch erfahrene Verkehrspsychologen. Bei Alkoholauffälligkeiten kann auch kontrolliertes Trinken Teil der Strategie sein.

Fazit: Wann ist eine MPU bei Fahrerflucht wahrscheinlich?

Fahrerflucht ist kein Bagatelldelikt. Schon kleine Schäden können ernste Konsequenzen haben. Ob eine MPU angeordnet wird, hängt von Schadenshöhe, Vorgeschichte und Verhalten ab. Wer richtig reagiert, kann den Führerschein oft behalten. Sollte dennoch eine MPU drohen, ist eine professionelle Vorbereitung der beste Weg, um sie zu bestehen.

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Gunnar Hoyer

Dipl.-Psych., Verkehrspsychologe und ehemaliger MPU-Gutachter sowie Gründer der MPU-Akademie. Falls Sie noch Fragen haben, reservieren Sie sich einen Termin bei mir.

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