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Die Nacht, die mich den Führerschein kosten sollte

Die Nacht, die mich den Führerschein kosten sollte

Mein Geburtstag

Mein 24. Geburtstag war recht schön, wäre da nicht die eine Sache… Nachdem wir in einer Kneipe reingefeiert hatten, wollten wir noch weiterziehen. Doch schon in der Schlange vor dem Club merkte ich, dass ich schon zu betrunken war, um den restlichen Abend noch richtig genießen zu können und verabschiedete mich überraschend bei meinen Freunden. Es war schon spät, mein Geld wurde in Getränke angelegt, die U-Bahnen fuhren nicht mehr, also entschloss ich mich, die wenigen Kilometer ins traute Heim zu Fuß zurückzulegen. Schließlich war es ein angenehmer Sommerabend und ein kleiner Spaziergang zum Ausnüchtern kann ja nicht schaden. Doch kurz bevor ich zuhause ankam – etwa 5 weitere Gehminuten – stand es da: ein rotes Fahrrad, ohne Schloss, perfekt ausgeleuchtet durch die nahegelegene Straßenlaterne. In meinem Rausch klang es nach einer guten Idee, die letzten Meter damit hinter mich zu bringen, um schneller ins Bett zu kommen. Doch Pustekuchen! Ich habe es gerade so vom Gehweg geschafft und bin direkt nach dem Überwinden der Bordsteinkante zwischen zwei Autos hingefallen – direkt vor den Augen einer Zivilstreife. So wurde der Nachhauseweg dank Blutabnahme und etwas über 1,9 Promille im Blut doch noch um einige Stunden verlängert.

Zeit, sich auf seine MPU vorzubereiten

Da die Polizisten mir nach der Atemkontrolle versicherten, dass ich mir keine Sorgen machen müsste, tat ich genau das. Einfach weitermachen, wie zuvor. Ab und zu mal einen über den Durst trinken ist doch normal, oder? Ich hatte mir zwar vorgenommen, etwas weniger zu trinken und das auch soweit durchgezogen. Konkrete Trinkregeln hatte ich aber nicht. Erst nach über einem Jahr kam dann der Brief von der Führerscheinstelle und mit ihm das böse Erwachen. Nach durchgegoogelten Nächten, viel Halbwissen zu den Themen MPU wegen Alkohol und Kontrolliertes Trinken war ich zwar ziemlich genervt von meinem Verhalten in jener Nacht, doch als Student, der sein Trinkverhalten eigentlich als normal ansieht, wollte ich das Geld für die MPU erstmal nicht aufbringen, schließlich musste ich erst den Schaden an den beiden Autos, die ich gestreift hatte und die Strafe zahlen. Erst zwei Jahre später, als ich ins Berufsleben eingestiegen war und dank Corona viel Zeit hatte nachzudenken, sollte sich das ändern. Also brav den Führerschein neu beantragt, den Erste Hilfe Kurs aufgefrischt, den Sehtest mit Bravour bestanden und schlau gemacht, wie die optimale MPU-Vorbereitung in diesen besonderen Zeiten aussieht. Besonders scharf auf einen Gruppenkurs war ich nicht, besonders nicht, wenn ich dort in vollen U-Bahnen und Bussen hinfahren sollte. Deshalb entschloss ich mich, mir mal die Online-Angebote anzusehen und bin schließlich auf die MPU-Akademie gestoßen. Flexible Online-Termine mit seriösen Verkehrspsychologen? Perfekt!

Aufarbeitung der Vergangenheit

“Naja, ich war halt betrunken, weil ich meinen Geburtstag gefeiert habe. Das hat mir Alkohol mehr Spaß gemacht. Niemals würde ich nochmal betrunken Fahrrad fahre, Auto sowieso nicht!” So oder so ähnlich hatte ich mir mein Gespräch mit der Gutachterin vorgestellt und wusste gar nicht, wieso es dazu so viel Vorbereitung brauchen soll. Auch der Anfang der Vorbereitungen war dann noch recht holprig, da ich bei mir keinen großen Fehler sehen wollte. Ich dachte eben, ich hatte getrunken, weil es mir Spaß macht und es alle machen. Ich hatte mich in Ausreden verirrt, auch weil ich mir nicht eingestehen wollte, dass mein Konsumverhalten doch nicht so normal war. Meine Probleme, mit denen ich mich in den Sitzungen auseinandersetzen musste, wollte ich mir davor nie so wirklich eingestehen. “Mit 24 noch bei Mutti wohnen? Nicht so schlimm. Kein Geld? Halb so wild. Nicht offen über Probleme reden? Ist ja kein Problem.” Doch nach einigen Sitzungen taute ich auf und lernte es, mich intensiv mit meiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Dabei habe ich auch erkannt, welche Eigenschaften des Alkohols ich schätzte und wieso ich trotz der negativen Aspekte weitertrank. Alkohol war für mich über weite Strecken eine Flucht vor meinen Problemen. Heute habe ich gelernt, kontrolliert zu trinken und gehe offener und viel aktiver mit meinen Problemen um. Ich finde Lösungen, anstatt wegzulaufen. Wer hätte gedacht, dass so eine blöde Strafe von der Führerscheinbehörde den Betroffenen hilft, sich persönlich zu entwickeln.

Meine MPU - Der Moment der Wahrheit

Nach ziemlich genau 6 Monaten MPU-Vorbereitung war es dann endlich soweit und ich machte mich auf den Weg zur Gutachtenstelle. Ich wusste zwar, dass ich dank meinen vielen ergiebigen Gesprächen mit dem Psychologen der MPU-Akademie bestens vorbereitet war, aber etwas aufgeregt war ich schon. Umso zufriedener war ich dann, als das psychologische Gespräch wie am Schnürchen lief. Ich konnte die Gutachterin nicht nur davon überzeugen, dass Kontrolliertes Trinken das Richtige für mich ist, sondern auch davon, dass ich mich mit meinem Trinkverhalten kritisch auseinandergesetzt und aus meinen Fehlern gelernt habe. Zum Glück gibt es bei der MPU-Akademie eine realistische Simulation des Gesprächs, so wusste ich schon ungefähr, worauf ich mich einlassen muss und konnte mich besser vorbereiten. Der Reaktionstest und der medizinische Teil verliefen auch positiv. Ich halte meinen Führerschein wieder meinen Führerschein in den Händen. 

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