Prüfungssituationen sind immer ein leidiges Thema. Dies ist bei der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) nicht anders.
Sie haben sich stundenlang mit Büchern und YouTube-Videos vorbereitet und waren eigentlich guter Dinge, den medizinischen Check, den Leistungstest und das psychologische Gespräch zu bestehen. Aber trotzdem ein negatives MPU Gutachten erhalten.
Doch leider läuft nicht immer alles nach Plan, vor allem dann, wenn man sich im Selbststudium vorbereitet. Ein MPU-Vorbereitungskurs mit persönlichen Beratungsgesprächen ist dagegen genau auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten, um die Prüfung bereits beim ersten Mal zu bestehen.
Was geschieht jedoch, wenn aufgrund mangelnder Vorbereitung das MPU Gutachten negativ ausfällt? Was sind die nächsten Schritte, die man unternehmen sollte und wie kann man am besten mit Misserfolgen umgehen?
Diese und viele weiteren Fragen werden im folgenden Beitrag beantwortet.
-- Inhaltsverzeichnis --
Wie lange dauert ein MPU Gutachten?
Wie sieht ein MPU Gutachten aus?
Die eigentliche Medizinisch-Psychologische Untersuchung ist in drei unterschiedliche Bereiche gegliedert: einer medizinischen Untersuchung, einem PC-Leistungstest sowie einem psychologischen Gespräch. Je nach Umfang der jeweiligen Untersuchung kann die MPU circa 2 bis 4 Stunden in Anspruch nehmen.
Die Kosten für ein MPU Gutachten liegen hierbei im mittleren dreistelligen Bereich. In seltenen Fällen können sogar Kosten über 1.000 Euro anfallen. Mit unserem MPU-Rechner lassen sich die Kosten genauer abschätzen.
Wie lange auf MPU Gutachten warten?
Eine vorläufige Einschätzung wird im Regelfall direkt vom psychologischen Gutachter ausgesprochen. Dies hilft bereits dabei, den Stress während der Wartezeit zu verringern. Generell sollten die Teilnehmer bereits nach 2 Wochen alle Unterlagen inklusive MPU Gutachten erhalten. Dies kann jedoch je nach Arbeitsbelastung variieren, sodass die Wartezeit u. U. auch länger ausfallen kann.
Wie sieht ein positives MPU Gutachten aus?
Im besten Fall erhalten Teilnehmer ein positives MPU Gutachten. Hierbei erhalten Teilnehmer die Ergebnisse für alle durchgeführten Tests, inklusive des psychologischen Gutachtens und einer Empfehlung, die sich auf die Einschätzung der Fahrtauglichkeit bezieht. Beim Resultat handelt es sich demnach um eine Einschätzung der MPU-Stelle, ob die Teilnehmer fahr- und verkehrstauglich sind oder ob sie beispielsweise an einer Nachschulung teilnehmen müssen.
Vorab ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass die MPU eben nichts über die Person oder den Charakter aussagt, sondern vielmehr darauf abzielt, eine Prognose bzgl. der Fahrtauglichkeit zu stellen. Ein positives Ergebnis bedeutet schlussendlich, dass für die Prüfstelle kein Zweifel an der Fahreignung besteht.
Wichtig: Um ein positives MPU Gutachten zu erhalten, müssen alle drei Teilbereiche positiv abgeschlossen werden.
Wie sieht ein negatives MPU Gutachten aus?
Jeder Teilnehmer wünscht sich natürlich ein positives MPU Gutachten. Leider sieht die Realität oft anders aus. Es wird geschätzt, dass lediglich 50% bis 60% aller Teilnehmer ein positives Ergebnis erhalten, was im Umkehrschluss bedeutet, dass mehr als 40% durchfallen. Dies macht deutlich, dass die MPU eben nicht unterschätzt werden sollte.
Die Gründe für ein negatives MPU Gutachten sind vielfältig: Fehlende Abstinenznachweise, eine laut Gutachter mangelnde Aufarbeitung oder einfach nur zu wenig Vorbereitung – es gibt leider eine Vielzahl von Gründen, warum das Gutachten negativ ausfallen kann.
Laut gesetzlichen Vorgaben muss die Begründung detailliert beschrieben werden. Daher gilt es im ersten Schritt, sich genauestens das Gutachten durchzulesen und den Empfehlungen des Gutachters zu folgen. Diese befindet sich im Regelfall im hinteren Teil des MPU Gutachtens.
Negatives MPU-Gutachten, was nun?
Viele Menschen kann ein negatives Gutachten schnell aus der Bahn werfen. Daher ist es in der Anfangsphase besonders wichtig, erst einmal durchzuatmen und Ruhe zu bewahren. Denn in erster Linie bedeutet ein negatives MPU Gutachten lediglich, dass die Untersuchung nicht bestanden wurde bzw. die Teilnehmer durch die Prüfung gefallen sind.
Einige begehen den Fehler und senden das Gutachten gleich an die Führerscheinstelle – entweder aufgrund von Fehlinformationen oder weil sie das Ergebnis nicht akzeptieren können und sich erhoffen, die Behörde dennoch zu überzeugen.
Hiervon ist dringend abzuraten. Denn dies würde bedeuten, dass die MPU in Ihrer Führerscheinakte für bis zu 15 Jahre lang abgelegt werden kann. Jeder neue Gutachter hätte somit Zugriff auf das negative MPU Gutachten. Dies sollte unbedingt vermieden werden, da es hierzu keinerlei rechtliche Verpflichtungen gibt.
Andere Teilnehmer versuchen wiederum mit anwaltlicher Hilfe das Urteil anzufechten. Meistens laufen diese Versuche jedoch ins Leere und sind nicht sonderlich erfolgversprechend. Nur bei formalen Fehlern vonseiten der Prüfstelle bestehen realistische Erfolgsaussichten.
Ein weiterer Fehler, den es zu vermeiden gilt, ist sofort von einer in die nächste Prüfung zu springen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, warum der erste Test negativ ausgefallen ist. Daher ist es gerade nach dem ersten Misserfolg besonders ratsam, professionelle Hilfe zu suchen, um sich bestmöglich auf die nächste Prüfung vorzubereiten.
In der Regel stehen den Teilnehmern nach einem negativen MPU Gutachten drei Möglichkeiten zur Verfügung:
- Die MPU wiederholen
- Das MPU Gutachten anfechten
- Die empfohlenen Maßnahmen umsetzen
So kann sich ein negatives Gutachten auf die Psyche auswirken
Für die meisten Menschen dauert es eine gewisse Zeit, um die negative MPU zu akzeptieren. Dies ist verständlich, sollte uns aber nicht aus der Bahn werfen. Denn aus dem vorherigen Abschnitt wird deutlich, dass es bei nicht bestandener Prüfung immer noch eine ganze Reihe von Optionen gibt. Das MPU Gutachten ist nicht in Stein gemeißelt.
Wie bereits erwähnt, fallen rund 40% der Teilnehmer im MPU durch, was einen sehr hohen Wert darstellt. Teilnehmer sollten daher im ersten Schritt Verantwortung für den Misserfolg übernehmen und gleichzeitig die Selbstachtung bewahren. Noch wichtiger ist es, positiv zu bleiben und aus den Fehlern der ersten Prüfung zu lernen.
Um alle Möglichkeiten bestmöglich auszuschöpfen, ist es ratsam, sich Hilfe zu suchen. Hier kann eine kostenlose MPU Erstberatung wahre Wunder wirken. Dies sollte man im besten Fall nicht erst nach der negativen MPU, sondern bereits vor der ersten Prüfung durchführen. Die kostenlose MPU Erstberatung kann Ihnen dabei helfen, alle wichtigen Fragen im Vorfeld zu klären, um sich optimal auf die Untersuchung vorzubereiten.
Fazit: Misserfolge als Chance wahrnehmen
Ganz gleich, wie der Test ausfällt, es ist wichtig, den eigenen Gemütszustand nicht vom Ergebnis abhängig zu machen. Negative Gedanken können ansonsten schnell in eine Abwärtsspirale führen. Stattdessen ist es wichtig, einen positiven Umgang mit Misserfolgen zu pflegen, um hierdurch die nötige Kraft zu tanken und weiter an sich selbst zu arbeiten.
Wichtig ist ebenfalls, das Gutachten neutral zu betrachten, sich der eigenen Fehler bewusst zu werden und vor allem die richtigen Konsequenzen zu ziehen, um Niederlagen in Erfolge zu verwandeln. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der nächsten MPU und stehen Ihnen gerne zur Seite. Wie Sie die MPU als Chance wahrnehmen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.